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ÜBERBISS
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Beim Überbiss (Angle-Klasse II) steht der Oberkiefer vor, weil er im Verhältnis zum Unterkiefer zu groß (Maxilläre Prognathie) bzw. der Unterkiefer zu klein ist (Mandibuläre Retrognathie). Die oberen Schneidezähne haben dadurch zu viel Abstand von den unteren Schneidezähnen. Im Normalgebiss beträgt er nur etwa zwei Millimeter. Diesen Zwischenraum zwischen den Schneidekanten der oberen und unteren Zähne nennt man „Frontzahnstufe“.
Die oberen Schneidezähne können dabei nach außen gekippt (Angle-Klasse II/1) oder nach innen verschoben (Angle-Klasse II/2) sein. Gelegentlich sind auch nur die mittleren Schneidezähne nach innen gekippt, während die äußeren nach außen weisen.
Nach innen gekippte obere Schneidezähne können Druck auf die unteren Schneidezähne ausüben und diese ebenfalls nach innen verschieben. Dann entsteht ein Deck-/Tiefbiss: Bei geschlossenen Zahnreihen sind nur die Schneidezähne des Oberkiefers zu sehen.
WIE WIRKT SICH EIN ÜBERBISS AUS?
Je nach Ausprägung des Überbisses können folgende Probleme entstehen:
- Bei einem Sturz ist das Verletzungsrisiko für die oberen Schneidezähne erhöht.
- Das Abbeißen mit den Schneidezähnen kann stark erschwert sein.
- Wenn der Überbiss den Mundschluss beeinträchtigt, ist das Risiko für eine Karies insbesondere der oberen Schneidezähne erhöht, weil sie nicht mehr genügend vom Speichel umspült werden. Außerdem kann es zur ungünstigen Mundatmung kommen, die mit häufigen Erkrankungen der oberen Atemwege einhergeht.
- Nicht zuletzt beeinträchtigt ein Überbiss das Gesichtsprofil („fliehendes Kinn“, „Hasenzähne“)
WAS SIND DIE URSACHEN EINES ÜBERBISSES?
Ein Überbiss ist oft erblich bedingt. Eine Fehlstellung der Frontzähne kann aber auch durch ungünstige Angewohnheiten („Habits“) wie Daumenlutschen oder Pressen der Zunge gegen die Schneidezähne entstehen. Können dem Kind bis zum dritten Lebensjahr diese Angewohnheiten abgewöhnt werden, ist eine weitere Behandlung oft nicht notwendig. Denn in diesem Alter befindet sich der Kiefer noch in der Wachstumsphase und der Fehler kann sich „auswachsen“.
WIE WIRD DER ÜBERBISS BEHANDELT?
Im Kindes- und Jugendalter wird durch entsprechende Zahnspangen das Wachstum des Unterkiefers gefördert bzw. das Wachstum des Oberkiefers vermindert.
Je nach Art und Ausprägung des Fehlbisses können unter anderem folgende Apparaturen eingesetzt werden:
- funktionskieferorthopädische Geräte
- Aktive Platte
- Feste Zahnspange (mit Gummizügen vom Ober- zum Unterkiefer oder Herbst-Scharnier)
Bei Erwachsenen ist eine kieferorthopädische Behandlung insbesondere bei einem stark ausgeprägten Überbiss in aller Regel nicht mehr ausreichend, da das Kieferwachstum abgeschlossen ist. Bei ihnen kann eine kombinierte kieferorthopädische/kieferchirurgische Therapie durchgeführt werden.
Was ist ein Überbiss und wie kann er behandelt werden?
Ein Überbiss, auch als Prognathie bezeichnet, ist eine kieferorthopädische Fehlstellung, bei der der Oberkiefer beim Patienten im Vergleich zum Unterkiefer zu weit vorne liegt. Es wird zwischen horizontalen und vertikalen Überbissen unterschieden. Beim horizontalen Überbiss, auch Overjet genannt, befinden sich die oberen oder unteren Schneidezähne zu weit vor den jeweils anderen Schneidezähnen. Oftmals verbunden mit dem horizontalen Überbiss ist der vertikale Überbiss, der Overbite, bei dem die unteren Schneidezähne deutlich von den oberen überdeckt werden. Die Ursachen für einen Überbiss können genetisch bedingt sein oder durch schlechte Angewohnheiten entstehen, wie Nägelkauen oder das Kauen auf Gegenständen. Sobald der Überbiss den Normbereich von zwei bis vier Millimeter deutlich übersteigt, spricht man von einer Fehlstellung, die kieferorthopädisch behandelt werden sollte. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, um den Überbiss zu korrigieren.
Was sind die Ursachen für einen großen Überbiss?
Ein großer Überbiss kann durch eine Zahnfehlstellung, eine Kieferfehlstellung oder eine Kombination aus beidem entstehen. Bei einer Zahnfehlstellung stimmen die Achsen der Frontzähne nicht überein, so dass die oberen Schneidezähne zu weit nach vorne geneigt und die unteren zu weit zurück stehen. Bei einer Kieferfehlstellung liegt der gesamte Unterkiefer in Relation zum Oberkiefer zurück, was auch bei korrekter Zahnstellung zu einem vergrößerten Überbiss führen kann. Zahn- und Kieferfehlstellungen können genetisch bedingt sein, in vielen Fällen sind sie jedoch auch durch schädliche Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder Lippensaugen erworben. Ein großer Überbiss erhöht das Traumarisiko und kann zu Zahnschäden führen, zudem kann er psychosoziale Auswirkungen haben, da Kinder mit großem Überbiss häufiger gehänselt und gemobbt werden.
Kann man Überbiss mit Zahnspange korrigieren?
Ein Überbiss, also die Fehlstellung der Zähne, bei der die Oberzähne über die Unteren hinausragen, kann in vielen Fällen mit einer Zahnspange effektiv korrigiert werden. Die Möglichkeiten zur Korrektur hängen jedoch von der Art und der Schwere des Überbisses ab. Neben der traditionellen Zahnspange, die aus Brackets und Drähten besteht und die Bewegung der Zähne steuert, gibt es auch transparente Zahnschienen, die als moderne und ästhetisch ansprechende Alternative gelten. Sie sind nahezu unsichtbar und daher bei Erwachsenen besonders beliebt. Bei sehr früher Diagnose und je nach Schwere des Überbisses können auch andere Geräte zum Einsatz kommen, um das Kieferwachstum gezielt zu beeinflussen. In besonders schweren Fällen kann es jedoch auch notwendig sein, eine kieferchirurgische Operation durchzuführen.
Kann der Kieferorthopäde einen Überbiss bei Erwachsenen korrigieren?
Ein Kieferorthopäde kann einen Zahn – Überbiss bei Erwachsenen korrigieren. Obwohl es einfacher ist, einen Überbiss in jungen Jahren zu korrigieren, wenn der Kiefer noch wächst, gibt es heutzutage erfolgreiche Behandlungsmethoden für Erwachsene. Diese können je nach Ursache und Grad des Überbisses variieren. Zahnspangen und -schienen können beispielsweise den Zahnstand beeinflussen und so leichte bis mittelstark ausgeprägte Überbisse korrigieren. In extremen Fällen, wenn eine falsche Lage des Kiefers den Überbiss verursacht, kann ein kieferchirurgischer Eingriff notwendig sein. Dieser wird meist mit einer vorausgehenden Zahnkorrektur kombiniert. Moderne Behandlungsmethoden und unsichtbare Zahnspangen ermöglichen eine dezente und effiziente Zahnkorrektur bei Erwachsenen.
Lässt sich ein Überbiss auch ohne Zahnspange korrigieren?
Es ist möglich, einen Überbiss auch ohne Zahnspange zu korrigieren. Dies geschieht in der Regel durch eine Operation, bei der Kieferchirurgen und Kieferorthopäden eng zusammenarbeiten. Insbesondere wenn eine kieferorthopädische Behandlung nicht ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, ist oft ein operativer Eingriff erforderlich. In vielen Fällen werden dabei Ober- und Unterkiefer operiert. Es sollte jedoch beachtet werden, dass eine Selbstkorrektur eines Überbisses nicht möglich ist. Bei Vorliegen eines Überbisses ist fast immer eine Zahnspange oder eine Überbiss-Operation notwendig. Daher ist es wichtig, erworbenen Fehlstellungen vorzubeugen und bei einer Kieferfehlstellung professionellen Rat von einem erfahrenen Zahnarzt einzuholen.
Wie lange dauert die Korrektur eines Überbisses mit einer Zahnspange?
Die Korrektur eines Überbisses mit einer Zahnspange hängt stark vom individuellen Zustand der Zähne und vom Alter des Patienten ab. Bei Kindern kann die Ausrichtung der Zähne meist durch das natürliche Kieferwachstum unterstützt werden, daher tragen sie in der Regel eine feste Zahnspange für etwa zwei bis vier Jahre. Bei Erwachsenen, deren Kiefer nicht mehr so leicht verändert werden kann, ist neben der Zahnspange oft auch ein chirurgischer Eingriff notwendig. In diesen Fällen wird die Zahnspange etwa ein bis eineinhalb Jahre getragen, gefolgt von der Operation und einer anschließenden Feinkorrektur und Fixierung des Ergebnisses, was insgesamt in etwa zwei bis drei Jahre dauert. Die genaue Behandlungsdauer ist jedoch sehr individuell und hängt unter anderem von der Ausprägung der Zahnfehlstellung ab. Das endgültige Ergebnis ist in der Regel erst nach Abschluss der Feinkorrektur zu sehen.